Immer wenn Mercedes-AMG ein neues Modell auf den Markt bringt, schauen die Leute bei Brabus genau hin. Das war auch definitiv der Fall, als die Marke aus Stuttgart eine neue Version der G-Klasse auf den Markt brachte. Ein Jahr nach dem Launch der neuen Generation des Geländeklassikers verkünden die Edeltuner, dass sie Hand angelegt und den Boliden schneller gemacht haben – viel schneller. Sven Gramm von Brabus erzählt uns mehr über das Unternehmen und den neuen G800 Widestar.
WIE BRABUS AUTOS VON MERCEDES-BENZ AUF EIN NEUES LEVEL BRINGT
07.03.2019
Wie sieht bei euch der Prozess aus, einen normalen Mercedes zu einem Brabus zu machen?
Es sind verschiedene Prozesse möglich. Wir beobachten sehr genau, was Mercedes-Benz tut und was der Markt tut. Als AMG den neuen G63 vorstellte, wussten wir, dass das ein wichtiges Produkt für uns werden würde, weil schon die Vorgänger-Version sehr erfolgreich war. Jetzt haben wir den Brabus G800 Widestar präsentiert, unsere Weiterentwicklung des G63. In der ersten Phase haben wir eine 100-PS-Leistungssteigerung entwickelt, die die Leistung des Autos auf 700 PS brachte. Das war uns aber noch nicht genug. Also brachten wir das Auto zurück in die Werkstatt und landeten bei einem Motor mit 800 PS.
Welche Teile umfassen eure Optimierungsmaßnahmen?
Um AMG-Fahrzeuge zu optimieren, rüsten wir sie mit unseren selbst entwickelten Turboladern und unseren eigenen Steuergeräten aus. Diese Teile wurden in unserer Werkstatt entwickelt und werden in unzähligen Stunden auf Prüfständen sowie mit Prototypenautos auf der Strecke getestet. Um dem Auto den charakteristischen Brabus-Sound zu verleihen, optimieren wir auch die Abgasanlage.
Eure Autos haben viel Leistung. Was tut ihr, um sicherzustellen, dass sie auch kontrolliert werden kann?
Es kommt wirklich auf das Auto an. Mit dem G800 mussten wir nichts an den Bremsen und am Antriebsstrang machen, weil diese im Serienauto schon sehr leistungsstark sind. Deshalb ist Mercedes-AMG ein so großartiges Unternehmen, mit dem man zusammenarbeiten kann, weil sie ein sehr gutes Produkt haben, auf dem man aufbauen kann. Wenn nötig, optimieren wir das Getriebe und auch die Bremsen. Wir haben in der Vergangenheit spezielle Bremssätze zusammen mit Brembo entwickelt.
Was macht Brabus so anders als alle andere „Tuning“-Unternehmen?
Zunächst einmal, wenn ein Auto aus unserer Werkstatt kommt, ist es kein Mercedes-Benz mehr. Es wird offiziell zu einem Brabus. Wir kreieren ein völlig neues Produkt aus der Karosserie mit einem Aerokit, das aus hochwertigster Kohlefaser gefertigt wurde, bis hin zu maßgeschneiderten Brabus-Rädern (23 Zoll für den Widestar). Und wenn es der Kunde wünscht, kann er auch die Lederausstattung von Brabus bestellen. Unsere Kunden wollen exklusive High-End-Produkte und nicht einfach nur einen getunten Mercedes-Benz.
Welchen Beitrag leistet Motul-Öl für Brabus?
Wir bauen Hochleistungsmotoren und diese brauchen ein Hochleistungsprodukt, das einwandfrei funktioniert. Aber am wichtigsten ist, dass das Produkt jeden Tag und überall funktionieren muss. Der größte Unterschied zwischen einem Brabus und jedem anderen Supersportwagen besteht darin, dass ein Supersportwagen wahrscheinlich nur einmal pro Woche am Wochenende, meist im Sommer, eingesetzt wird. Unsere Kunden fahren ihre Autos jeden Tag und sie fahren gerne schnell. Darüber hinaus verkaufen wir unsere Produkte sowohl in Moskau als auch in Dubai, so dass der Motor bei -50°C bis +50°C im Höchstleistungsbereich funktionieren muss. Jeder Brabus wird mit einer dreijährigen Garantie geliefert, und um ein solches Versprechen zu geben, musst du dich auf alle Produkte verlassen können, die verwendet werden.