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10.05.2019
Gibson ist der offizielle Motorenlieferant für die P2-Prototypen in der FIA World Endurance sowie vielen anderen Meisterschaften. Zudem beliefern die Engländer auch LMP1-Teams mit einem brandneuen Hochleistungsmotor. Mit Hilfe von Motuls feinster Schmierung werden die Motoren von Rennen zu Rennen an ihre absolute Grenze gebracht. Wir sprachen mit dem technischen Direktor Ian Lovett, der uns die Zutaten für den Bau eines zuverlässigen Motors für den Langstreckenrennsport verriet. draus gemacht.
Richtig! Der Gründer Bill Gibson begann irgendwann in den 80er Jahren mit dem Bau von Motormanagementsystemen. Später kaufte er eine Firma, die Cosworth-Motoren herstellte, und begann mit dem Bau seiner eigenen Gibson "Zytek"-F3000-Motoren. In einer zweiten Phase engagierte sich das Unternehmen auch als Rennteam im internationalen Motorsport, mit dem diese Geschichte begann.
IN DER WELT DES MOTORENBAUS BESCHÄFTIGEN SICH VIELE KONSTRUKTEURE MIT DOWNSIZING UND/ODER TURBOAUFLADUNG. GIBSON KONZENTRIERT SICH AUF V8-SAUGMOTOREN. WARUM?
Es ist vor allem ein Kostengrund. In der Vergangenheit haben wir mit vielen Ideen und Konzepten herumgespielt. Um die Kosten für die Entwicklung eines völlig neuen Motorentyps zu rechtfertigen, müssten wir den Preis für unsere Kundenteams deutlich erhöhen. Als die Vereinbarung mit der FIA über den LMP2-Deal unterzeichnet wurde, stellten wir fest, dass wir bereits ein gutes Paket mit unserem V8-Motor hatten, das die Kostenvorgaben der FIA erfüllen würde.
Oh ja, das tun wir definitiv. Wir warten auf die Veröffentlichung des neuen Reglements für die Saison 2020/2021. Danach können wir entscheiden, in welche Richtung wir gehen müssen. Seit Ende der 90er Jahre bauen wir Hybridmotoren, in dieser Zeit haben wir in Zusammenarbeit mit Panoz einen Hybrid gebaut.
WAS IST DER UNTERSCHIED ZWISCHEN DEM MOTOR IM LMP1-REBELLION UND DEM LMP2-SPEC-MOTOR?
Der LMP1-Motor ist eine stark veränderte Weiterentwicklung des LMP2. Alle Komponenten sind verschieden, der Hubraum ist anders, ebenso wie die Kurbelwelle, die Pleuelstangen, sogar die Zylinderköpfe und die Motorsteuerung. Im Wesentlichen erzeugt der LMP1-Motor mehr Leistung bei geringerem Kraftstoffverbrauch.
Nun, wir haben keine wirklichen Motorausfälle. Der größte Vorteil der Arbeit mit diesem Motor ist, dass es sich um ein Produkt handelt, dessen Entwicklung bereits in den frühen 2000er Jahren begonnen hat. Im Laufe der Jahre haben wir eine enorme Datenmenge gesammelt. Das bedeutet: Wir haben eine sehr genaue Vorstellung vom Lebenszyklus jedes Teils in jedem Motor und wann es Zeit ist, es zu ersetzen.
SIND DIE TEAMS FÜR DIE WARTUNG IHRER EIGENEN MOTOREN VERANTWORTLICH?
Oh nein! Definitiv nicht. Deshalb haben wir bei jedem Rennen einen LKW voller Ingenieure dabei. Sie stellen sicher, dass die Motoren des Teams betreut werden und verwalten den Pool der Motoren. Wir sammeln Daten von allen Motoren vor und nach dem Rennen und bringen diese zurück in die Werkstatt und ersetzen und überholen die Motoren. Jedes LMP1-Team, Rebellion, Dragonspeed, SMP und Bykolles, hat einen Ingenieur pro Auto. Diese Motoren verfügen über unser Kraftstoffsystem, das wir sehr genau im Auge behalten. Im P2 verlangt die FIA von uns, dass wir mindestens 2 Ingenieure pro sechs Autos haben, aber um ehrlich zu sein, sind viel mehr Leute involviert.
Wir verwenden tatsächlich nicht nur Motul-Produkte in den Autos. Unsere Maschinen in unserer Fabrik haben Motul-Kühlmittel, so dass Motul buchstäblich durch das gesamte Unternehmen fließt. Die Motoren selbst verwenden Motul 300V und haben Motul MoCool-Kühlmittel. Im Werk verwenden wir auch verschiedene andere Motul-Produkte zur Reinigung und Wartung. Der größte Vorteil unserer Zusammenarbeit mit Motul ist, dass wir die Motorenöle jetzt nicht mehr im Geschäft kaufen müssen, sondern Zugang zu einem Labor und Ingenieuren haben, die uns helfen können, maßgeschneiderte Produkte für unsere Bedürfnisse zu entwickeln und herzustellen. Das ist das größte Plus für unser Unternehmen.
